Rundbrief 2021 aus Peru
Liebe Freundinnen und Freunde der Kirchensolidaritätsstiftung,
Das ist Armando Escadón mit den Jugendlichen, die dieses Jahr vom Bischof gefirmt wurden. Wegen der Pandemie bereiteten sie sich virtuell auf die Firmung vor. Armando wirkt als Priester in der weit verstreuten Pfarrei Huaura mit drei verschiedenen Kirchen 160 km nördlich von Lima. Viele Familien leiden unter den Distanzvorschriften der Pandemie, ihre Einkommen sind deutlich schmäler geworden. Armando holt Lebensmittel bei der Caritas und verteilt sie in den Familien. Ein wichtiges Werkzeug für seine Tätigkeit in der ganzen Pfarrei ist sein Personenwagen. Amelio Placencia unterstützt Armando mit 2’500 $ im Jahr für Benzin und Unterhaltskosten seines Fahrzeuges. Ein kleines Beispiel, wie von der Schweiz aus kleine direkte Hilfen für die Kirchen der Armen möglich werden.
Situation in Peru
Die erste Hälfte des Jahres 2021 war von einem polarisierten Wahlprozess geprägt. Keiko versprach, ihren wegen Korruption gefangenen Vater Alberto Fujimori freizulassen. Pedro Castillo Terrones war Landschullehrer und Rondero in Cajamarca. (Ronderos sind Bauernorganisationen zur Verteidigung von Vieh und Land). In den Andenregionen erreichte er mehr als 70% der Stimmen. Im zweiten Wahlgang siegte Pedro Castillo Terrones knapp vor Keiko Fujimori. Die Wirtschaft erholte sich dank der vielen Bodenschätzen Perus. Dank dem steigenden Kupferpreises und den internationalen Agrarexporten erreichten die Ausfuhren wieder die Zahlen von 2019. 75% der Bevölkerung arbeitet im „informellen Sektor“. Ihre Beschäftigung geht stark zurück. Sie haben weder eine feste Anstellung noch sind sie versichert. Die Pandemie hatte gravierende Auswirkungen auf das Bildungswesen. 300’000 von 7 Millionen Schüler*innen haben ihre Ausbildung abgebrochen. Die sexuelle Gewalt hat zugenommen. 60 % der Vergewaltigungen werden an heranwachsenden Mädchen verübt.
Mitten in dieser Situation gibt es auch Zeichen der Hoffnung:
• Arme Frauen in den Städten organisieren Volksküchen, in Lima ernähren sie 250’000 Personen mit diesen „gemeinsamen Töpfen“.
Die Regierung hat den Nahrungsmittelnotstand ausgerufen + unterstützt bäuerliche Familienbetriebe.
• Kardinal Barreto von Lima startet im schlimmsten Zeitpunkt der Pandemie die Initiative „Peru jetzt wiederbeleben“. Die Vorbereitungen für die kirchliche Versammlung in Lateinamerika im November 2022 werden von den Pfarreien getragen. Der synodale Geist und die Beteiligung aller kirchlichen Gemeinschaft sind wichtig. www.asambleaeclesial.lat Peru hat eine tiefe Krise und Polarisierung erlebt. Es wachsen neue Initiativen, der Widerstand gegen Bestehendes und die Suche nach demokratischen Kanälen. Ziel ist es, Peru als Land zu integrieren und die enorme Vielfalt zu stärken.
Die Arbeit des Institutes Amelio Placencia Die Mieten sind die Haupteinnahmensquelle des Institutes Amelio Placencia. Sie haben sich nach der Krise des letzten Jahres erholt, die Geschäfte können wieder bezahlen, einige mit Verspätung. Das schafft dem Institut eine wichtige Grundlage seiner Eigenständigkeit. Das Institut unterstützt viele kleine Projekte. Hier einige Beispiele: Mit dem Geld der Kirchensolidariätsstiftung Peru werden zum Beispiel unterstützt: • Gesundheitskosten für Priester: Untersuchungen, die von der Krankenkasse nicht bezahlt werden und Spitalaufenthalte 2000$ • 10 Stipendien für junge Laien für die Kurse am Institut Bartolomé de las Casas 1500$ Mit dem Beitrag der Gesamtkirchgemeinde Bern werden unter anderem ermöglicht: • Chiclayo (750 km nördlich von Lima): Unterstützung der Flüchtlinge aus Venezuela mit Freizeitaktiviäten und Kurse um eine Arbeit zu bekommen 1000$ (+ weitere Beiträge von anderen Organisationen) • Lima, Los Olivos: ein Verantwortlicher der katholischen Arbeiterbewegung organisiert eine Kreativitätswerkstatt und Sportanlässe für Kinder und Jugendliche in einer Zone mit viele Gewalt und Drogen 2500$ (+ weitere Beiträge von anderen Organisationen)
Aus dem Stiftungsrat Dieses Jahr erhielten wir 10’027.- Spenden von Privatpersonen und Pfarreien und den Beitrag der Gesamtkirchgemeinde Bern von 15’000.-.
Wir unterstützen das Institut Amelio Placencia neu mit 22’500$. Nach drei Jahren in den roten Zahlen konnten wir unsere Reserven um 6’444.- erhöhen. Euch allen herzlichen Dank für eure Unterstützung in dieser Zeit! Das bischöfliche Ordinariat, der Kanton Solothurn und die Zewo erhalten unsere Dokumentation.
Unsere Stiftung ist im Handelsregister eingetragen. Spenden aus der ganzen Schweiz können von den Steuern abgezogen werden. Den Jahresabschluss und den Revisionsbericht senden wir auf Anfrage gerne zu. NEU ab Februar 2022 www.solidaritaetperu.ch / Informationen über Peru auf www.infostelle-peru.de
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